Die private Sicherheit in schlechtem Licht:

 

Leider steht die private Sicherheitsbranche immer noch in einem sehr schlechten Bild in der Öffentlichkeit, teilweise sogar absolut zurecht meiner Meinung nach. Doch was sind die Gründe hierfür und was könnte man aktiv dagegen tun und wo bräuchte man Unterstützung seitens der Legislative?

 

Einer der wichtigsten Punkte, die zu einem Teils schlechten Ruf der Sicherheitsbranche führen ist die, meiner Meinung nach, viel zu geringe Grundvoraussetzung um in diesem teilweise hochsensiblen Bereich tätig sein zu dürfen. Was wird von den Kräften erwartet?

 

  • Sie stehen ein für die Sicherheit und den Schutz von Menschenleben, Objekten, Standorten von Polizei, Militär und Behören, den sicheren Transport von Werten und auch die Abwehr von Industrie- und Wirtschaftsspionage
  • Sie sichern Großveranstaltungen mit mehreren Tausend Teilnehmern und sind somit maßgeblich an deren Sicherheit verantwortlich und auch am Zuge wenn es zu Evakuierungen nach Großschadensereignissen geht
  • Sie stellen den sicheren und ruhigen Dienstablauf in Großen Werksgeländen sicher und sind mitverantwortlich dafür, dass keine Fremdpersonen diesen Bereich betreten und ihre, möglicherweise, schädlichen Absichten durchführen können
  • Sie Intervenieren im Schadensfall und sind teilweise zuerst vor Ort, wenn eine Alarmanlage einen Einbruchalarm meldet
  • Sie führen oftmals den Erstzugriff bei Schadensereignissen oder Personenschäden durch und leisten Erste Hilfe oder bekämpfen entstehende Brände, respektive versuchen diese zu dämmen bis zur Übergabe der Maßnahme an die Kräfte der Feuerwehr
  • Sie kommen täglich in Kontakt mit personenbezogenen und teilweise auch hochsensiblen und für Unternehmen sogar überlebenswichtigen Daten und verwalten diese zum Teil

 

Sicherheit Schutz Anforderungen Pignus

Sicherheit Schutz Anforderungen Pignus

 

Welche Voraussetzungen müssen diese Herren gemäß gesetzlichen Vorgaben hierfür erfüllen?

 

  • Das 18te Lebensjahr vollendet
  • Einwandfreies Führungszeugnis respektive Freigabe durch eine Behörde
  • Eine 1-wöchige Präsenzveranstaltung bei der IHK (ohne jegliche Verständnisprüfung oder Tests)
  • Geistige und körperliche Befähigung zur Ausübung des Dienstes (was allerdings nicht weiter eingegrenzt wird)

 

Sind sie in der privaten Sicherheitswirtschaft tätig und haben weitaus mehr als das Minimum zu bieten freuen wir uns auf Ihre Bewerbung unter folgendem Link

 

Ich möchte erwähnen das spezifische Aufgabenbereiche höhere Anforderungen haben, jedoch sind diese auch meist nicht die „Problemzonen“ der privaten Sicherheitswirtschaft.

 

Diese genannten Beispiele öffnen Tür und Tor für Kräfte, die in diesem Bereich, höflich formuliert, eher fehl am Platz sind. Dass bei einer solchen geringen Grundvoraussetzung die Bezahlung auch zu wünschen übrig lässt und 260 und mehr h pro Monat geleistet werden müssen, ergibt sich von selbst.

 

Sei es die fehlende Fachkenntnis, die fehlende Kenntnis über die Tragweite der Aufgabe, seit langer Zeit vorhandene Minderwertigkeitskomplexe die durch die „Machtposition“ endlich ausgelebt werden können, absolute Dienstunfähigkeit wegen Überlastung oder weitere Gefahren führen dazu, dass der Dienst nicht im Interesse des Kunden oder der allgemeinen Sicherheit durchgeführt wird, sondern oft nur Marionetten an Positionen gestellt werden um eben die Position besetzt zu haben.

 

Auch der Dienst an einem Einlass zum Werksgelände wird oftmals als „Pförtner“ Tätigkeit belächelt und ich muss gestehen, bei diversen Penetration Tests die wir für Kunden durchführen, musste ich feststellen: „Die eingesetzten Kräfte führen auch keine weiteren Tätigkeiten als die eines Pförtners durch“. Bitte verstehen sie mich nicht falsch, die Tätigkeit eines Pförtners ist eine ehrenwerte Aufgabe aber eben anders als die eines Sicherheitsmitarbeiters. Ich musste mit entsetzen feststellen, dass eine kleine „Legende“ zur Person ein Blaumann und die Verweigerung der Kommunikation auf Deutsch, mehrfach dazu führte dass ich Werksgelände betreten durfte nachdem ich selbst einen erfundenen Namen auf ein Blatt Papier eintrug (selbstverständlich ohne Gegenkontrolle seitens der Sicherheitskräfte und ich möchte diese Menschen eigentlich gar nicht so nennen) und im interessantesten Fall sogar einen Generalschlüssel ausgehändigt bekommen habe, da ich armer Kerl ja putzen muss und die Pausenzeit der Einsatzkräfte eine Begleitung einfach nicht zugelassen hat. Na gut, sie hatten ja meinen Namen und eine Geschichte 😉

 

Auch auf Positionen in welchem stetiger Kontakt zu Schutzbefohlenen herrscht, ist es meiner Meinung nach empfehlenswert, in einer Ortsüblichen Sprache kommunizieren zu können. Ich möchte damit keinerlei Menschen mit geringen Deutschkenntnissen angreifen, jedoch ist das Kommunizieren ein Hauptbestandteil der Tätigkeit und somit meiner Meinung nach unabdingbar. Missverständnisse hierbei können bis hin zu körperlichen Auseinandersetzungen führen und wären somit absolut vermeidbar. Auch das lenken einer Masse bei einem Großschadensereignis erfordert die Kommunikation in der Sprache der Masse, denn jede gut gemeinte und fachlich richtige Anweisung bringt wenig wenn der gegenüber sie nicht versteht.

 

Aufgrund mangelnder Ausbildung fehlt bei vielen Kräften leider auch das Verständnis für die gültige Rechtslage im Aufgabenbereich und die damit verbundenen Recht und Pflichten. Wenn ich in einem Land Dienst ausübe, informiere ich mich über die dortigen Gesetzgebungen, um somit Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden.

 

Pignus Sicherheit Schutz Führung

Pignus Sicherheit Schutz Führung

 

Des Weiteren mangelt es allerdings auch sehr oft an der Führungsebene, frei nach dem Motto „Der Fisch fängt am Kopf das stinken an“. Unmotivierte oder überforderte Kräfte im Stab tragen diese Einstellung weiter nach unten. Gerade in größeren Konzernen lässt sich gut betrachten, dass Führungskräfte auch gerne nach Sympathie in Ihre Position erhoben werden und keinerlei menschliche Befähigung zum Leiten von Menschen besitzen. Auch der Stand der Fachkenntnisse sollte meiner Meinung nach den der Einsatzkräfte übersteigen oder wenigstens auf selbigem Niveau sein. Zum Thema Führung ist auf Wikipedia durchaus interessantes Material zu finden.

 

Auch wenn ich noch weitere Seiten füllen könnte, möchte ich im nächsten Beitrag auf die Lösungsmöglichkeiten eingehen.

 

Beste Grüße

Eure Pignus Sicherheitsgesellschaft mbH