Im vorherigen Artikel aus unserem allgemeinen Sicherheitsblog bin ich auf die Unterschiede zwischen Personenschutz und Begleitschutz eingegangen Personen oder Begleitschutz – Sicherheitsnachrichten.
Heute möchte ich den Personenschutz detaillierter betrachten. Auch der Personenschutz lässt sich in 2 Fach- oder Teilbereiche unterteilen:
- mittelbarer Personenschutz
- unmittelbarer Personenschutz
Eine größtmögliche Effektivität der Sicherheitsmaßnahmen zum Schutze einer Schutzperson wird durch die Zusammenarbeit der beiden Fachbereiche erzielt. Aus monetären Gründen oder auch aus Gründen der Gefährdungslage kann es vorkommen, dass eine der beiden Komponenten des Personenschutzes stärker und die andere weniger oder sogar temporär gar nicht ausgeführt wird.
Doch was verbirgt sich für Sie als Kunde nun hinter diesen Begriffen?
Der unmittelbare Personenschutz
Ist der gemeinhin als „Personenschutz“ bekannte Part.
Dies bedeutet es ist der unmittelbar wahrnehmbare Part der Schutzmaßnahmen
Im unmittelbaren Personenschutz stehen Ihnen Personenschützer zur Seite und betreuen sie auf Ihren Arbeitswegen, Geschäftsreisen oder auch bei alltäglichen Situationen wie dem Dinner mit Familie und Freunden. Der unmittelbare Personenschützer ist (daher der Name) unmittelbar an Ihrer Seite und kann eine eintretende Gefahr abwehren oder (durch den unmittelbaren Personenschutz festgestellte) Gefährdungen durch sofortiges Einleiten von Gegenmaßnahmen vermeiden. Dies können Maßnahmen wie ein Routenwechsel, Planungsänderungen, Hinzuziehen behördlicher Unterstützung oder weitere aktive Tätigkeiten zur Steigerung der Sicherheit Ihrer Person oder Familie sein.
Der unmittelbare Personenschützer ist derjenige, der primär für Ihre Sicherheit verantwortlich ist, in dem er sich im „Worst Case“ schützend vor sie stellt oder die sofortige Evakuierung und Flucht einleitet. Je besser der unmittelbare Personenschützer durch den mittelbaren Personenschutz mit Informationen versorgt wird, desto besser kann er seinen Auftrag ausführen. Aufgrund der Nähe ist diese Sicherheitskraft auch Ihr direkter Ansprechpartner in allen Belangen der Sicherheit und wird alles Weitere für Sie in die Wege leiten.
Der unmittelbare Personenschutz kann durch Einzelpersonen sowie durch den Zusammenschluss mehrerer Personenschützer durchgeführt werden.
Der „Man in Black“ ist heutzutage nicht mehr der gängige Standard, denn es ist häufig gewünscht, dass der Personenschützer nicht sofort auffällt und somit die Gefährdung spontaner Angriffe sogar erhöht (mögliches „da hat jemand Personenschutz, der ist wohl wichtig“ denken), sondern eher im ersten Augenblick als Geschäftspartner oder Freund der Familie von Außenstehenden wahrgenommen wird.
Der mittelbare Personenschutz
Der mittelbare Personenschutz ist, hauptsächlich, für die Gefahrenerkennung und für die Präventionsarbeit zuständig und agiert in den meisten Fällen als Ihr „unsichtbarer Schirm“. Er kann selbstverständlich zu jeder Zeit Aufgaben des unmittelbaren Personenschutzes wahrnehmen und wird im Falle eines Angriffs oder einer anderen Gefährdung sofort Gegenmaßnahmen einleiten und für Ihren Schutz einstehen, jedoch ist dies nicht die primäre Aufgabe des mittelbaren Personenschutzes.
Die Einsatzkräfte im mittelbaren Personenschutz führen Umfeld Analysen durch, erstellen Lagebilder, verfolgen mögliche Gefährdungen bis zur Auflösung oder Entschärfung, ermitteln Hintergrundinformationen zu möglichen Gegenparteien, planen für Anforderungen aller involvierten Parteien passende und vor allem sichere Bewegungsrouten, erarbeiten Gefährdungsbewertungen und werten stetig die gewonnenen Erkenntnisse aus um Abweichungen vom „Normalzustand“ rechtzeitig erkennen und geeignete Maßnahmen zur Gefahrenabwehr planen und einleiten zu können.
Das Ziel des mittelbaren Personenschutzes ist es, die Gefährdungen frühzeitig zu erkennen und diese im Idealfall zu eliminieren oder die davon ausgehende Gefahr auf ein akzeptables Minimum zu reduzieren. Entführungen, Übergriffe oder Angriffe auf exponierte Persönlichkeiten bedürfen oftmals (spontane Angriffe ausgeschlossen) einer weitläufigen Planungsphase, ein Ausspähen der Schutzperson sowie konkrete Tatvorbereitungshandlungen. Der im „Low Profile“ (verdeckt) arbeitende mittelbare Personenschützer wird diese Planungen registrieren und kann entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten, um eine Tatausführung zu unterbinden und somit Sie als Schutzperson vollkommen außen vor von jeglichem persönlichen Kontakt mit der Gefahr zu lassen.
Abschließend ist zu sagen, dass das Zusammenspiel des mittelbaren und des unmittelbaren Personenschutzes für die größtmögliche Sicherheit sorgt!